Bienen sind ganz faszinierende und niedliche Tiere. Ich habe Bienen immer schon gemocht. Wie sie sich flauschig in die Blumen quetschen, oder mit ihrem Schwänzeltanz den Himmel zum Tanzen bringen. Ich kenne Bienen bisher nur als Gäste. Wildbienen vom Feld die sich an meiner Pflanzenwand niederlassen und sich einen Snack genehmigen. Nun soll sich das ändern. Mit meiner eigenen kleinen Bienenpopulation. Dafür habe ich eine Bienenpatenschaft angenommen.
Bienenpatenschaft
Eine Bienenpatenschaft ist eine tolle Idee und hilft dabei nachhaltig die Bienenpopulationen im Land zu stärken. Davon profitiert nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch wir als Kunden.
So funktionierts:
Schritt 1: Als Erstes muss man die Bienen bestellen. Das habe ich bei Wildbiene + Partner gemacht: https://wildbieneundpartner.ch. Ich bin mir sicher, dass es in fast jedem Land eine solche Organisation gibt, die Wildbienen anbietet.
Das ganze Starter-Set hat mich 120.- CHF gekostet. Darin sind enthalten:
- 1 Bienenhaus
- 25 Wildbienen im Röhrchen
- Anleitung
- Rücksendekarton
Schritt 2: Einen geeigneten Platz finden und das Bienenhaus montieren oder aufstellen. Dafür gibt es eine Anleitung, die man mit dem Bienenhaus bekommt.
- Das Bienenhaus sollte min. 50cm über dem Boden angebracht/ aufgestellt werden. Niemals direkt auf den Boden stellen.
- Das Bienenhaus kann aufgehängt oder aufgestellt werden
- Nicht an einen Baum befestigen
- Das Bienenhaus darf nicht umplatziert werden, solange die Bienen aktiv sind
Schritt 3: Nun machen die Bienen Ihre Arbeit. Sie sammeln Pollen, bestäuben die Pflanzen und vermehren sich. Die Röhrchen im Bienenhaus werden dann nach und nach mit Nachkommen gefüllt und vorsichtig mit Lehm verschlossen.
Schritt 4: Im Herbst wird das gesamte Bienenhaus in den Rücksendekarton gelegt und an die Bienenorganisation zurückgeschickt. Die Bienennachkommen werden dort gepflegt und werden im nächsten Jahr auf den Äckern der Bauern arbeiten und die Vielfalt der Pflanzen gewährleisten.
Nur 25 Stück werden mir im Frühjahr wieder zugeschickt, damit ich auch nächstes Jahr wieder eine florierende Bienenpopulation in meinem Garten habe.
Mein Bienen-Tagebuch
Vorbereitung
Damit sich die Bienen bei mir wohlfühlen, habe ich mir das Beesnack Diversity Paket gekauft. Eine Sammlung von 6 Wildpflanzen, die den Bienen besonders schmecken sollen.
Natürlich habe ich die Pflanzen in meinem vertikalen Garten eingepflanzt. Ich habe dafür einen sonnigen Standort gewählt und hoffe die Pflanzen werden prächtig gedeihen.
Zu meinem Beesnack-Paket:
Die 6 Pflanzen habe ich als Steckling bekommen. Ein sehr bescheidene Stecklinge was die grösse angeht.
Ich habe folgende Pflanzen bekommen:
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- Aufrechter Ziest (Stachys recta)
- Tauben-Witwenblume (Scabiosa columbaria)
- Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia)
- Gelber Wau (Reseda lutea)
- Nachtviole (Hesperis matronalis)
- Färberkamille (Anthemis tinctoria)
Die Ankunft
Jupi, meine Bienen kommen!
Leider ist das Wetter ziemlich schlecht, es regnet in Strömen und soll die nächsten Tage auch nicht besser werden. Eigentlich wollte ich die Bienen an den Sichtschutz neben der Pflanzenwand montieren, aber bei diesem Wetter will ich das den Bienen nicht antun. Ich brauche einen geschützten Ort.
Ich habe mich entschieden, die Bienen auf ein Möbel in einer geschützten Nische beim Haus aufzustellen.
Erstes Bienen-Hallo
Nach 2 Tagen ist es nun soweit. Die Bienen verlassen das erste mal ihr Nest. Sie sind noch etwas unbeholfen und scheinen etwas Zeit zu brauchen um fliegen zu können. Genügend Zeit damit ich den ersten Ausflug mit der Kamera festhalten kann.
Fleissige Bienchen
Bereits einige Tage nach der Ankunft habe ich meine Bienen im Garten gesichtet, wie sie sich über meine Margeriten und meinen Thymian hermachen.
Bon Appetit
Der grosse Hagel
Diese Woche kam das grosse Unwetter. Nicht nur der viele Regen, sondern auch der Hagel setzten meinen Bienenfreunden zu. Sie mussten mehrere Tage in Ihrem Häuschen ausharren und das Wetter über sich ergehen lassen.
Obwohl das Häuschen in einer geschützten und überdachten Nische ist, habe ich mich alle paar Stunden vergewissert, dass alles noch gut ist. Vor Allem der Sturm zusammen mit dem Hagel haben mir Angst gemacht.
Doch meine Bienenfreunde blieben tapfer und haben alles gut überstanden.
Der Alltag hat Einzug gehalten
Diese Woche sind meine Bienen zu richtigen Baumeistern geworden.
Den ganzen Tag wird gesammelt und gebaut. Bereits mehrere der Bambusröhrchen sind zu gemauert und im Minutentakt landen Bienen beim Häuschen um ihre „Fracht“ abzuladen und zu verstauen.
Ich habe das Treiben natürlich festgehalten. Die Bienen waren so beschäftigt, dass sie mich gar nicht wahrgenommen haben.
Die Bilder geben einen kleinen Einblick in den Arbeitsalltag meiner kleinen Freunde.
Wir haben für beide Buben eine Bienenbox gekauft. Wir überlegen uns, dass wir nur eine zurück senden und die zweite bei uns überwintern. Es wäre interessant zu sehen, wie sich die bei uns überwinterten Bienen im Frühling entwickeln.
Cool. Lass mich wissen, wie es ausgeht!
Grüsse
Nathalie