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Lebende Moose brauchen eine hohe und konstante Luftfeuchte und wachsen deshalb nicht im Wohnraum oder Büro.

Lebende Pflanzen sind meine Passion und für mich gibt es keine Alternative zu lebenden Pflanzen.

Dennoch möchte ich mich in diesem Beitrag mit Mooswänden im Innenraum befassen. Diese Deko-Wände sind tot und dennoch werden sie als Alternative zu lebenden Pflanzen angepriesen und ihnen werden die gleichen Raumklima-Eigenschaften zugesprochen. Doch was ist wirklich dran, an diesen Behauptungen? Um das herauszufinden werde ich diese Deko-Moose mal genauer unter die Lupe nehmen.

Einleitung

Pflanzenwände und Mooswände erfreuen sich steigender Beliebtheit. Doch viele der vermeintlichen Pflanzen und Moose sind keine lebendigen Pflanzen. Es sind konservierte tote Pflanzen,die zunehmend in unsere Räume Einzug halten.

Pflanzen benötigen Pflege, Licht und Wasser. Leider ist das vielen Konsumenten zu anstrengend und es wird vermehrt auf diese wartungsfreie Alternative gesetzt.  Diese stabilisierte Pflanzen, so werden diese Pflanzen genannt, sollen angeblich die gleichen Einflüsse für Mensch und Klima haben wie echte lebende Pflanzen. Ein abenteuerliches Versprechen, dem ich gerne auf den Grund gehe.

Für den Verbraucher ist es zum Teil sehr schwer den Unterschied und Eigenschaften von lebendigen und toten stabilisierten Pflanzen zu verstehen. Deshalb schreibe ich diesen Bericht. Ich will nicht nur Aufzeigen was die Unterschiede sind, sondern auch woraus stabilisierte Pflanzen bestehen, wie gut sind die Inhaltsstoffe nachvollziehbar und in wie weit beeinflussen solche Pflanzen das Klima und die Gesundheit?

Wieviel Natur steckt wirklich in Mooswänden? Sind sie tatsächlich eine Alternative zu echten lebendigen Pflanzen oder sind sie nur Dekoration? Denn lebendige Pflanzen sind weit mehr als nur Dekoration. Mit meinen Erfahrungen, einigen Tests und viel Recherche versuche ich diese Fragen zu Beantworten und das Wesen der stabilisierten Pflanzen und Moose zu ergründen. Natürlich werde mich dabei vor allem auf vertikale Pflanzsysteme beziehen, die aus lebendigen oder stabilisierten Pflanzen bestehen. Denn Pflanzenwände sind schliesslich meine grosse Liebe.

Ich werde des Öfteren von Deko-Pflanzenwänden und Deko-Mooswänden reden, dies ist für mich eine Umschreibung von Pflanzenwänden aus stabilisierten Pflanzen bzw. Moosen und soll meinen Text etwas übersichtlicher machen.

Inhalt

Da dieser Beitrag doch grosser ausgefallen ist als gedacht, habe ich ein kleines verlinktes Inhaltsverzeichnis. Einfach das gewünschte Thema anklicken und Ihr kommt direkt zum Beitragsabschnitt.

Moos im Innenraum

Moos in Innenräumen ist sehr schwer umzusetzen, da viel Wasser und eine gute Luftfeuchtigkeit benötigt wird, um gedeihen zu können. Das sind Faktoren die nur selten in Innenräumen anzutreffen sind. Deshalb kann man ziemlich sicher sein, dass es sich bei einer  Mooswand im Innenraum fast immer um eine stabilisiertes  Moos handelt.

Gerade diese Deko-Mooswände aus stabilisiertem Moos werden beworben als seien es lebendige Moose, bis auf die Tatsache das sie weder Pflege noch Wasser benötigen. Aber das ist nicht korrekt. Es handelt sich bei solchen Deko-Mooswänden um reine Dekoration. Ein grüner Wandteppich so zu sagen.

Anhand der stabilisierten Moose möchte ich im nächsten Abschnitt herausfinden, woraus diese konservierten Pflanzen bestehen und wieviel Natur wirklich darin steckt.

Beispiele für stabilisierte Mooswände

sterilisiertes moos mit Sprühfarbe gefärbt

Deko-Moosbilder

Gespickt mit schwarzem Farn, ebenfalls stabilisiert und eingefärbt

Filigraner Schriftzug mit stabilisiertem Moos

Lebende Pflanzenwände leben während die stabilisierte Deko-Mooswände bwz. Deko-Pflanzenwände tot und konserviert sind.

Der grösste Unterschied dieser Pflanzen ist, dass die eine lebendig und die andere tot ist. Das heisst das lebendige Pflanzen einen Stoffwechsel haben, wachsen und auf die Umwelt reagieren während stabilisierte Pflanzen einfach nur existieren.

Beides hat vor und Nachteile. So benötigen lebende Pflanzen Licht, Wasser und Pflege während tote Pflanzen nichts davon benötigen. Allerdings nimmt eine lebende Pflanze aktiv Einfluss auf die Umgebung, was einer toten Pflanze verwehrt ist. Ihr Einfluss ist absolut passiv.

D. h. Deko-Pflanzenwände und Deko-Mooswände können dem Raum und der Gesundheit auch nicht mehr Dienst erweisen als jede andere tote Pflanze. Die wird weder Frischluft produzieren noch Partikel aktiv aus der Luft filtern. Im Grunde genommen sind solche Deko-Mooswände nur Dekoration vergleichbar mit einem Teppich. Sie werden nie mehr können, als hübsch auszusehen.

Beim Anblick der Farbpalette von stabilisiertem Moos wird gut sichtbar, dass dies nichts mehr mit lebendiger Natur zu tun hat. Aber der Vorteil ist, es gibt keine Grenzen was Fantasie und Farbe angeht. Was auch der Grund dafür ist, weshalb ich dieses Moos gerne zum Basteln verwende.

Unterschied von stabilisierten Pflanzen  zu lebendigen Pflanzen

Lebendige Pflanzen und Moose

  • produziert Sauerstoff
  • nimmt CO2 auf
  • steigert Luftfeuchtigkeit
  • kühlt die Umgebung
  • bindet Feinstaub
  • bindet Gerüche
  • guter Schallhemmer
  • kann Wachsen und gedeihen
  • Reparieren sich bei Schaden von selbst (Heilung)
  • hat Einfluss auf das Raumklima
  • duften nach Natur
  • ist Lebendig
  • sehr Dekorativ
  • Aussen und innen geeignet

Stabilisierte Pflanzen und Moose

  • braucht kein Wasser oder Licht
  • keine Pflege ausser Abstauben
  • kein Einfluss auf das Raumklima
    (Luftfeuchtigkeit, CO2/Sauerstoffgehalt etc.)
  • wachsen nicht
  • kann bei berührung kaputt gehen
  • guter Schallhemmer
  • Blüten können anfangs noch leicht duften.
  • sehr Dekorativ
  • nur im Innenraum und unter 70% Luftfeuchtigkeit geeignet
  • kann Lufttrockenheit verstärken
  • ist tot

lebende Begrünung

stabilisierte Begrünung

Der bereits erwähnt ist der grösste Unterschied, dass die eine Pflanze lebendig ist und die andere tot. Bei der toten bzw. stabilisierten Pflanze fallen zwar alle Pflegeaufwände weg, aber sie hat auch keinen Einfluss auf das Raumklima, wächst und verändert sich nicht und wird sich nie selbst reparieren, wenn ein Zweig oder Blatt abbricht.

Beide Pflanzen sind im Standort eingeschränkt. Während die lebendigen Pflanzen auf Wasser, Licht und Luft angewiesen sind, können stabilisierte Pflanzen auf dieses verzichten und können auch an Pflanzenwiedrigen Standorten eingesetzt werden.

Im Gegenzug sind stabilisierte Pflanzen eingeschränkt was Wasser und Luftfeuchtigkeit angeht. Da stabilisierte Pflanzen immer noch Wasser über die Oberfläche aufnehmen können, dürfen diese nicht nass gemacht werden (Bsp. Regen) oder in einem Raum über 60-70 % Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden. Falls Wasser in die Pflanze eindringt, wird die Konservierung gestört und die Pflanze beginnt zu faulen.

Wo können lebendigen und stabilisierten Moose und Pflanzen eingesetzt werden?

Die Einsatzbereiche sind sowohl bei stabilisierten als auch lebenden Pflanzen- bzw. Mooswänden eingeschränkt. Dennoch sind die Einsatzgebiete der lebendigen Pflanzen viel Umfangreicher als die von stabilisierten Pflanzen. Das liegt daran, dass die einzige Einschränkung bezüglich der Einsatzmöglichkeiten von lebenden Pflanzen die Technik ist. Technisch gesehen gibt es Heut zutage fast keine Grenzen mehr. Lampen, Bewässerung und Lüftungen machen es möglich in einem Keller oder in einem Bunker Pflanzenwände mit lebendigen Pflanzen gedeihen zu lassen. Allerdings sind solche Projekte mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Stabilisierte Pflanzen sind im Vergleich stark eingeschränkt, da Wasser ihr grösster Feind ist. Überall wo die Luftfeuchte zu hoch ist oder Wasser an die Pflanzen gelangen kann, muss auf stabilisierte Pflanzen verzichtet werden.

Lebende Pflanzen können überall eingesetzt werden technisch ist heut zu Tage fast alles möglich.

Pflanzenwand ohne natürliches licht

Pflanzenwand aus lebenden Pflanzen, die ohne natürliches Tageslicht und ohne natürliche Luftumwälzung gedeiht. (Projekt von Vivit)

Einsatzmöglichkeiten

Lebendige Pflanzen und Moose

  • überall, sofern Licht, Wasser und Lüftung stimmt
  • Indoor und Outdoor
  • Mit Wasser kombiniert (bsp. mit Wasserfall, Wellness, Brunnen etc.
  • In der nähe von Feuer (bsp. Kamin oder Fackeln) da Pflanzen, sofern sie nicht ausgetrocknet sind, einen guter Brandschutz darstellen, besonders wenn das Substrat auch nass ist.
  • Kein Problem mit Wind und Konvektionsströmen
  • Kein Problem in nähe von Heizkörpern sofern das Gesamtklima stimmt

Sabilisierte Pflanzen und Moose

  • nur unter 70% Luftfeuchtigkeit
  • Nur Indoor
  • Nicht in Berührung mit Wasser kommen
  • Nicht in der nähe von Heizkörpern das das Moos austrocknet und spröde wird.
  • Nicht in der Nähe von Klimaanlagen oder stärkeren Konvektionsströmen da das Moos sonstaustrocknet.
  • Nicht in der nähe von Feuer ohne Abklärung über Brandschutz (Die Pflanzen können gut brennen, ich habe dazu einen Brandtest gemacht) Aber es gibt auch schwer entflammbare Produkte.

Fazit

Einsatzmöglichkeiten sind bei stabilisierten Pflanzen im Vergleich zu lebenden Pflanzen stark eingeschränkt. Besondere Vorsicht ist bei Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit geboten.

Ausserdem haben sie keine erwähnenswerten Eigenschaften ausser Schallhemmung, und Optik. Ihr Einfluss auf einen Raum und das Klima entspricht dem eines flauschigen Teppichs.

Wofür können lebendige und stabilisierte Pflanzen und Moose eingesetzt werden?

Lebende und tote Pflanzen haben Ihre Einsatzgebiete, für die sie Ideal sind. So kann keine Fassade aus stabilisierten Pflanzen gebaut werden und im Gegenzug ist auch nicht möglich lebende Pflanzen fest in einem Möbel unter Glas zu verbauen.

Ich schätze beide Pflanzen und arbeite gerne mit stabilisierten Pflanzen bzw. Moosen. Ich nutze sie vorwiegend als Bastel- und Dekomaterial und erwarte auch nicht mehr davon als eine schöne Optik.

Lebende Pflanzen sind mir aber immer lieber. Ich mag es einfach mit etwas lebendigem zu arbeiten. Das Glücksgefühl, wenn eine heikle Pflanze gut gedeiht oder das Wachstum gewisser Sorten mich aus den Socken haut. Das individuelle ist wahrscheinlich das spannende von lebendigen Pflanzen. Keine zwei Pflanzenwände gedeihen gleich. Jede Pflanze und jeder Standort hat seine Herausforderung. Ausserdem weiss man nie wie eine Pflanzenwand mit der Zeit aussieht. Welche Pflanzen werden dominieren, welche verschwinden.

Einsatzgebiete

Lebendige Pflanzen und Moose

Vivit Vertical Gardens Architecture
  • Fassaden, Sichtschutz etc. Outdoor
  • Lärmschutzwände
  • Wellness, Hallenbad und andere Nassbereiche
  • Gastronomie (auch als Nutzpflanzen)
  • Büros, Altersheime, Spitäler (steigert die Arbeitsleistung und senkt Krankheiten)
  • Gebäudebegrünung mit Einfluss auf das Raumklima (Kann Klima-und Filteranlagen ersetzen)
  • Zuhause (Pflanzen pflegen macht glücklich/ Anbau von Nutzpflanzen)

Sabilisierte Pflanzen und Moose

Stabilisiertes Moos filigran Schrift
  • kleine Pflanzenbilder
  • grüne filigrane Logos
  • Material in der Innenarchitektur (Ohne Einfluss auf das Raumklima)
  • In Möbeln verbaut
  • Kreatives Bastelmaterial (Karten, Kostüme, Kränze etc.)
  • Modellbau
  • Bühnenbild
  • Dekorwand

Eingenschaften von stabilisiertem Moos

Kleiner Brandtest mit stabilisiertem Moos

Der Brandschutz von stabilisierten Pflanzen hat mich schon immer interessiert. Deshalb habe ich beschlossen einen eigenen Brandtest durchzuführen. Dafür habe ich mir etwas von meinem stabilisierten Moos und etwas Islandmoos geholt und es angezündet, um zu sehen, ob es brennt.

Ausgangslage ist ein Stück stabilisiertes Waldmoos

weches bereits einige Jahre alt ist.

Entzündet sehr schnell, gibt gleich eine Flamme

Die Flamme verteilt sich sofort und verglüht dann

Starke Rauchentwicklung beim erlischen

Den selben Versuch führe ich auch mit stabilisiertem Islandmoos durch. Ich habe es erst gerade gekauft und es aus dem Plastikbeutel genommen. Es fühlt sich feucht und elastisch an.

Es lässt sich nicht entzünden. Woran das liegen könnte, werde ich versuchen zu ergründen.

Ich bin mir nicht sicher was ausschlaggebend für das Brennen verantwortlich ist. Es könnten Brand hemmende Stoffe sein, die dem Glycerin-Gemisch beigefügt wurden. Da die Deklaration völlig fehlt, kann ich dies Bezüglich nur spekulieren.

Es könnte aber auch an der Moosart liegen, an der unterschiedlichen Beschaffenheit der Moose oder an Ihrem alter. Es könnte sein, dass die stabilisierten Moose mit der Zeit einfach anfälliger auf Feuer reagieren. Ich habe das Gefühl, dass stabilisierte Moose mit der Zeit auch austrocknen. Einfach viel langsamer als es lebendige Moose tun.

Um diese Aspekte zu untersuchen, werde ich 2 Versuche Durchführen.

Test 1: Islandmoos austrocknen

Im ersten Versuch habe ich das Deko-Islandmoos, 10min bei ca.25 Grad, in einen Umluftofen geschoben. Ich versuche damit eine Trocknung zu provozieren. Das gibt Aufschluss daraf ob Islandmoos mit der Zeit trockner und anfälliger auf Feuer wird.

Ergebnis:

Das stabilisierte Islandmoos ist bereits 5 Minuten völlig trocken und sehr brüchig. Es kann also austrocknen.

Dieses trockene Moos habe ich versucht zu entzünden, aber es brennt nicht. Also gehe ich davon aus, dass ein Brand hemmender Stoff dem Glycerin Gemisch beigefügt wurde. Ich kann aber bei keinem Hersteller Informationen dazu finden. Was bei der Deklarations-Moral dieser Produkte abzusehen war.

Einzig einige Hersteller verweisen aufMoos Brandschutz getestet nach DIN EN 13501« darauf würde ich beim Kauf auf jeden Fall achten.

Test 2: Frisches Deko-Waldmoos entzünden

Beim 2. Versuch werde ich ganz fisches stabilisiertes Deko-Waldmoos versuchen zu entzünden. Damit kann ich sicherer gehen ob der schlechte Brandschutz auf das alter des Mooses oder auf die Moosart zurückzuführen ist.

Ergebnis:

Das frische Deko-Waldmoos brennt ebenfalls gut. Es glüht sogar etwas länger nach als das alte Deko-Waldmoos aber die Rauchentwicklung ist geringer.

Das heisst, dass Deko-Waldmoose brennen unabhängig vom alter des Mooses.

Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass einige Hersteller Brandhemmer beifüge. Aber von meinen zwei Deko-Waldoose von 2 Verschiedenen Herstellern, eines vom grössten Anbieter stabilisierter Pflanzen und das andere Moos von einem schweizer Hersteller, haben beide gebrannt.

Fazit

Stabilisiertes Moos kann brennen. Deshalb sollte beim Kauf immer auf den Brandschutz geachtet werden. Falls keine Angaben zum Brandschutz vorhanden sind, sollten auf grossflächigen Deko-Mooswände im Innenraum verzichtet werden und generell sollte ein guter Abstand zu Brandquellen eingehalten werden.

Durch meine Versuche bin ich der Meinung, dass der Brandschutz über zusätzlich beigefügte Stoffe erfolgt. Welche das sein könnten, dazu habe ich keine Informationen gefunden.

Im Zweifel sollte man mit einem kleinen Stück des stabilisierten Mooses die Feuerprobe machen und sehen was passiert.

Ich werde auf jeden Fall nie eine Kerze in die Nähe meines Dekomooses stellen.

Können stabilisierte Pflanzen austrocknen?

Mein Brandtest das eine ganz neue Frage aufgeworfen. Können stabilisierte Pflanzen bzw. Moose austrocknen? und mit einem kleinen Test im Ofen konnte ich dies sogar nachweisen.

Zur Erinnerung:

Ich habe bei meinem Test ein Stück weiches, neues stabilisiertes Islandmoos für 5 min bei ca. 25 Grad in den Umluftofen geschoben. Als ich das Moos danach in die Hände nahm, war es sehr trocken und überaus spröde. Ich konnte das Moos mit Leichtigkeit zu Staub zermahlen.

Ich folgere daraus, dass die stabilisierten Moose mit zu geringer Luftfeuchtigkeit spröde und trocken werden.

Ausserdem vermute ich, dass die stabilisierten Pflanzen die benötigte Feuchte für Ihre Elastizität aus der Luft holen. Was wiederum den Rückschluss zulässt, dass stabilisierte Pflanzen die Luftfeuchtigkeit in einem Raum negativ beeinflussen. Damit meine ich, dass sie die Luft austrocknen, und zwar je trockener die Luft ist, je mehr Feuchtigkeit ziehen die stabilisierten Pflanzen aus der Luft.

Inwiefern dies auch auf andere stabilisierte Pflanzen zutrifft, kann ich nur spekulieren. aber verschiedene Kosmetikartikel geben mir recht. Ein Beispiel, ein Zitat der Seite naturalbeauty.de:

«Die Idee, Glycerin in Pflegeprodukte einzubauen, klingt gut – hat aber einen Haken: Sie funktioniert leider nur bei hoher Luftfeuchtigkeit. Wenn die Heizung auf Hochtouren läuft oder uns kalter Wind um die Ohren pfeift, holt sich das Glycerin die fehlende Flüssigkeit nämlich aus dem Bindegewebe, so dass die Haut von innen her lebenswichtiges Wasser verliert. Der Feuchtigkeit spendende Effekt schlägt dann ins Gegenteil um. Ob ein glyzerinhaltiges Pflegeprodukt hydratisiert oder austrocknet, hängt deshalb entscheidend von einer geschickten Rezeptur ab. Der Anteil des Zuckeralkohols sollte nicht höher liegen als maximal 10 Prozent. Außerdem muss die Creme ausreichend Wasser mitliefern, damit das Glycerin weder auf Feuchtigkeit aus der Luft noch aus den tieferen Hautschichten angewiesen ist.»

Glyzerin: eine Gratwanderung

Fakt ist:

  • Im stabilisierten Pflanzen ist weit mehr als 10% Glycerin enthalten
  • Die enthaltene Menge Wasser ist entscheidend ob Glycerin die Luft austrocknet
  • Das Wasser in den Pflanzen verdunstet ziemlich schnell und kontinuierlich
  • Die meisten innenräume haben eine viel zu trokene Luft und starke Lüftungen oder Geräte verschlimmern die Trockenheit in der Luft zusätzlich.

Deshalb gehe ich davon aus, dass stabilisierte Deko-Moose schlecht für ein Raumklima sind. Sie trocknen die Luft aus und je trockener die Luft, desto stärker der Effekt.

Fazit

Ja. Stabilisierte Pflanzen trocknen sogar ziemlich schnell, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist.

Sie benötigen eine gute Luftfeuchtigkeit, um elastisch zu bleiben. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig entziehen die stabilisierten Pflanzen der Umgebung das Wasser und senken so die Luftfeuchtigkeit zusätzlich.

Eine gute Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren für unsere Gesundheit. Deshalb sollte bei grösseren Flächen und vor allem in Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit auf stabilisierte Pflanzen verzichten und lebende Feuchtigkeitsspendende Pflanzen bevorzugen.

Mooswände und das Salz

Nach allem was ich bis jetzt erforscht habe, ist der Einfluss von stabilisiertem Moos auf das Raumklima sehr negativ. Dennoch behaupten die Hersteller, welche ja zum Teil Gärtner oder Fachleute sind, es gäbe einen Feuchtigkeits – Austausch mit der Umgebung. Also habe ich mal nachgeforscht wie dieser Austausch zu stande kommen soll und ich habe «des Rätsels Lösung» gefunden. Es ist Salz.

Nur durch das Salz entsteht ein leicht positiver Einfluss auf das Raumklima. So wie ein Salzstein eben, da Salz überflüssige Feuchtigkeit aus der Luft nimmt und es auch wieder abgeben kann.

Wie kommt das Salz in bzw. an die Pflanzen?

Das scheint von Herrsteller zu Herrsteller verschieden zu sein. Aber zwei Metoden scheinen sich durchgesetzt tz haben.

  • Das Glyceringemisch das in die Pflanze gezogen wird ist mit Salz angereichert.
  • Die Pflanze wird mit einer Schicht Salz überzogen. Klingt abwägig ist aber ein gängiges verfahren. Warum das Salz Schicht nicht kristalisiert ist Firmengeheimniss.

Das heisst, dass nicht die Pflanzen für das gute Raumklima sorgen, sondern das Salz. Der Einfluss ist vergleichbar mit einer Salzlampe.

Fazit

Nicht die Pflanzen sorgen für einen Einfluss auf das Raumklima, sondern das Salz.

Allerdings ist der Salzanteil zu gering um wirklich einen spürbaren Effekt zu erzielen.

Wie werden stabilisierte Moose oder Pflanzen konserviert?

Das Verfahren ist ziemlich simpel. Die Pflanze wird geerntet, sobald sie am schönsten ist, also in der Blüte ihres Lebens. Danach wird sie in ein Gemisch aus Glycerin, Lebensmittelfarbe und Wasser bzw. Alkohol gestellt. Das Rezept variiert bei den verschiedenen Herstellern und ist meist Betriebsgeheimnis. Allerdings ist Glycerin immer die Grundlage der Konservierung.

Die Pflanze wird in das Glycerin Gemisch gestellt, damit die Pflanze sich mit der Flüssigkeit vollsaugt. Da die Pflanzen bei dem Prozedere meist noch saftig und grün ist. Muss gewartet werden bis die Pflanze das Wasser, dass sie in sich trägt, über die Blattoberfläche abgegeben hat. Das Glycerin Gemisch wird in die Pflanze aufgesogen und ersetzt das Wasser, bis nur noch das Glycerin, ein paar Zusatzstoffe und die Farbe in der Pflanze zurückbleibt. Der komplette Prozess kann je nach Größe der zu stabilisierenden Pflanzen kann einigen Stunden bis mehrere Wochen dauern. Bei Bäumen kann es Monate dauern und ab einer gewissen grösse wird es auch unmöglich die Pflanze zu stabilisieren.

Was ist Glycerin?

Glycerin wurde vor einigen hundert Jahren erstmals bei der Herstellung von Seife entdeckt. Es ist ein natürlicher Stoff, ein Zuckeralkohol der in allen Ölen und Fetten chemisch gebunden ist. Bei Fetten von Lebewesen (Mensch Tier und Pflanze) wird Glycerin bei der Verwesung freigesetzt wenn die körpereigenen Fette verseifen. Glycerin kann aber auch durch Fermentation von Zucker oder Hefe hergestellt werden.

Die Bandbreite für die Verwendung des Glycerins ist nahezu unendlich. In Industrieprodukten ist es genauso vertreten wie in Nahrungsmitteln, Medikamenten oder Kosmetika. Da Glycerin ein guter Feuchtigkeitsspender ist, wird er beispielsweise in Zahnpasta oder Cremes verwendet. Aber auch Produkte wie Bremsflüssigkeit, Frostschutzmittel und Kunststoffe benötigen diesen Stoff.

Seit 1943 wurde in Deutschland eine neue, erdölbasierte Herstellungsmethode für Glycerin gefunden. Heut zutage ist Glycerin auch ein Nebenprodukt der Biodiesel Industrie.

Wie wirkt Glycerin?

Glycerin sorgt dafür, dass Produkte nicht austrocknen. Die Zahnpasta oder die Creme bleibt dank Glycerin geschmeidig und feucht. Ausserdem kann es in geringer Konzentration (max. 10 %) Feuchtigkeitsspendend wirken.

Mit Glycerin bleiben die Pflanzen elastisch und doch fest.

Die Wirkung von Glycerin ist von der Höhe der Luftfeuchtigkeit abhängig. Bei kalter Witterung und trockener Luft zieht Glycerin die Feuchtigkeit aus Ihrer Umgebung. Das heisst, dass stabilisierte Pflanzen- und Mooswände bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit die Luft zusätzlich austrocknet.

4 verschiedene Arten von Glycerin

Glycerin aus Zucker:

Wurde nur in Kriegszeiten hergestellt, weil Fette knapp waren.

Glycerin aus Erdöl:

Auch konventionelles Glycerin genannt, ist in der Regel ein synthetischer Wirkstoff, der bei der Erdölverarbeitung gewonnen wird und in seiner Herstellung somit auch die Umwelt belastet.

Tierisches Glycerin:

Wird aus tierischen Fetten gewonnen. Diese Tierischen fette stammen meist aus Schlachtabfällen und werden für die Biodieselherstellung verwendet. Glycerin entsteht dabei als Nebenprodukt.

Pflanzliches Glycerin:

Pflanzliches Glycerin ist ein Beiprodukt von Pflanzenölseifen und der pflanzlichen Biodieselproduktion. Zu beachten ist hierbei, dass pflanzliches Glycerin zwar generell umweltfreundlicher ist als synthetisches, allerdings wird pflanzliches Glycerin oft aus Palmöl gewonnen. Das heißt, dass für dessen Gewinnung weitläufige Plantagen angelegt werden, denen zugunsten große Regenwaldflächen weichen müssen.

Es gibt aber auch die Bio Alternative. Bio-Glycerin aus pflanzlichen Fetten kontrolliert-biologischen Anbau. Dieses Glycerin ist viel teurer und findet sich deshalb meist in teurer Bio Kosmetika.

Fehlende Deklaration

Bei stabilisiertem Moos wird generell auf eine Deklaration bezüglich Glycerin verzichtet. Das heisst, der Verbraucher weiss nicht unter welchen Umständen, wie nachhaltig oder mit welchen Rohstoffen seine Moose hergestellt wurden. Ich schlimmsten Fall könnten Erdöl oder Schlachtabfälle die Rohstoffe sein.

Die Menge Glyceringemisch (pink) und der Farbstoff (violett) die in einem stabilisierten Moos enthalten ist.

Fazit

Stabilisierte Pflanzen bestehen zu einem grossen Teil aus Glycerin. Es sorgt dafür, dass die Pflanzen weich und elastisch bleiben.

Glycerin stammt zwar aus der Natur und gilt als natürlicher Stoff, aber je nachdem woher es kommt, ist es nicht gerade nachhaltig oder appetitlich. Woher das Glycerin stammt verschweigen die meissten Hersteller.

Glycerin hat ausserdem die Eigenschaft bei trockener Luft, der Umgebung Feuchtigkeit zu entziehen, was zur Folge hat, dass bereits trockene Luft noch trockener wird.

Bringen wir Farbe ins Moos

Alle stabilisierten Moose enthalten Farbstoffe. Ohne diese wäre das Moos weiss bis braun und hätte nichts mit einer saftig grünen Pflanze zu tun. Deshalb wird es eingefärbt. Es gibt auch alle Arten von Farben und je heller ein Moos ohne Farbstoffe ist, desto kräftiger werden die Farben. Deshalb wird vor allem Islandmoos in allen erdenklichen Farben eingefärbt, weil es in ungefärbtem aber stabilisierten Zustand sehr hell ist.

Die Farbe löst sich mit Wasser aus dem Moos. Was auch ein Grund ist, weshalb die Wände nicht Nass werden dürfen.

Was für ein Farbstoff dabei benutzt wird, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Nur wenige deklarieren die Farbstoffe.

Die Farbe löst sich durch Wasser, Regen oder hohe Luftfeuchtigkeit aus dem Moos. Deshalb:

  • Nicht mit heller Kleidung berühren
  • Nicht in den Mund nehmen (Kinder und Haustiere)!
  • Nicht berühren (vor allem mit nassen oder schwitzigen Händen)
  • Aufpassen beim Putzen (Falls Flächen direkt daneben geputzt werden z. B. wenn es in die Wand oder ein Möbel eingelassen ist oder einen Rahmen besitzt.)
  • Nie feucht abwischen, um staub zu beseitigen
  • Luftfeuchtigkeit nicht über 70 %
  • Geschützt vor Regen und spritzern.

Bei meinen Testmosen, die ich die letzten Tage angefasst habe, hat das Moos auch trocken abgefärbt. Am stärksten natürlich an den Händen.

Auf diesem Bild ist links das eingefärbte stabilisierte Moos und rechts ist das selbe Moos bevor es eingefärbt wird.

Auf diesem Bild ist unten das originale, natürlich aussehende stabilisierte Moos. Oben-links ist das Moos in Wasser (der grüne Farbstoff hat sich aus dem Moos gelöst und ist gut sichtbar). Rechts davon das Moos, nachdem es mit Wasser in Berührung kam. Es wirkt grau und tot.

Die Werbung

Die Werbung für stabilisierte Pflanzen- insbesondere Mooswände, ist in den meisten Fällen überaus irreführend, in meinen Augen sogar gelogen. Es wird gewissenlos mit Argumenten geworben, die nur auf lebende Pflanzen zutreffen. Als gäbe es kein ehrliches Argument das Produkt zu verkaufen. So schlecht sind stabilisierte Pflanzen doch gar nicht. Dem Verbraucher wird suggeriert, es gäbe keinen Unterschied zu lebenden Pflanzen, ausser dass stabilisierte Pflanzen keine Pflege benötigen. Diese Behauptungen werden zum Teil mit wissenschaftlichen Beweisen unterstrichen, die sich jedoch immer auf lebendige Pflanzen beziehen. Mit Slogans wie «echte Pflanzen», «gut fürs Klima» und «100 % Natur» werden stabilisierte Pflanzen im Internet schmackhaft gemacht.
Der Markt hat tote und lebendige Pflanzen in einen Topf geworfen. Lebende und stabilisierte Pflanzen-/ Moosswände werden in Internetshops nebeneinander aufgeführt, in derselben Kategorie. Es wird kein Unterschied mehr gemacht. Innenraumbegrüner bieten ebenfalls stabilisierte Mooswände an, und behandeln diese Produkte als seien es echte lebende Pflanzen und selbst sie werben stets mit dem Einfluss auf das Raumklima.
Wie soll ein normaler Mensch da noch den Überblick behalten?

Ich versuche seit Jahren die Menschen aufzuklären, dass Pflanzen mehr können als nur gut aus zu sehen. Sie haben direkten Einfluss auf die Umgebung und den Menschen. Wenn Verkäufer von toten Pflanzen, die nicht mehr als reine Dekoration sind, diese Argumente ungerechtfertigt für sich beanspruchen, machen sie diese Arbeit zu einer Farce. Eine Art Placebo, dass in einem gewissen Masse, die Glaubhaftigkeit der Grünen Branche untergräbt.
Ich habe bei meiner Recherche nur ein Unternehmen gefunden das auf Klimawerbung verzichtet und ehrlich argumentiert. Das ist wirklich sehr schade.

 

Nochmals zum Mitschreiben:

Stabilisierte Moos- bzw. Pflanzenwände sind reine Dekoration ohne Einfluss auf das Raumklima!

-egal was die Werbung verspricht, diese Pflanzen sind tot.-

Nun gut verschaffen wir uns einen Überblick über die abenteuerlichen Werbeslogans der Hersteller und Verkäufer solcher stabilisierten Produkte.

Natürlich werde ich jedes dieser Arumente genau hinterfragen.

100% Natur?

Jeder Stoff kommt letztendlich aus der Natur. Auffallend ist, dass das Glycerin, die Farbstoffe etc. sehr selten deklariert werden. Wir wissen nicht, woher sie kommen oder auf welchem weg sie Hergestellt wurden. Ausserdem heisst 100 % Natur weder, dass es Nachhaltig ist noch, dass es Gesund ist.

Zudem hat eine tote Pflanze die künstlich verändert wurde, um ewig grün zu bleiben und lebendig aus zu sehen, nicht mehr viel mit Natur zu tun. Im Gegenteil, diese stabilisierten Pflanzen werden niemals ein Teil eines Ökosystems oder vom Laufs des Lebens, zu dem das Leben und das sterben gehört. Stabilisierte Pflanzen werden nie ein Teil der Natur. Aus diesem Grund haben diese Pflanzen bzw. Mosse nichts mit Natur zu tun. ausser dass sie aus natürlichen Komponenten zusammengeflickt wurde.

Entscheidet selbst ob 100% Natur gerechtfertigt ist. Ich weiss nur das sich die Menschen mehr von 100% Natur erhoffen, als ein Produkt das einfach aus natürlichen Materialien besteht. Gerade wenn es um Pflanzen geht, wollen die Menschen ein Stück Natur nach Hause holen nicht einfach ein Produkt aus natürlichen Materialien. Sonst hätten sie auch einen Stuhl aus Holz kaufen können. Der ist auch 100% Natur.

Reguliert Luftfeuchtigkeit?

Das ist nicht korrekt. Ohne Stoffwechsel kein Wasser- oder Gasaustausch mit der Umgebung und vor allem keine regulierenden Prozesse.

Allerdings können stabilisierte Pflanzen, wenn die Luftfeuchtigkeit gering ist, die Luft weiter austrocknen. Das hat einen negativen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit und ist alles andere als Gesund. Es hat auch nichts mit Regulierung zu tun, das ist einfach das Wesen von Glycerin, dass nicht austrocknen will.

Durch das einbringen oder beschichten mit Salz wird eine minimale Regulation der Luftfeuchte provoziert. Dies liegt allerdings ausschliesslich am Salz und nicht an den Pflanzen. Ausserdem kann die Schicht Salz eventuell den negativen Einfluss des Glycerins hemmen. Der Effekt ist nicht spürbar.

Wenn es zu trocken ist:

Wenn man genau bedenkt ist das ja logisch. In fast allen Wohn- und Geschäftsräumen ist es zu trocken. Das heisst, es muss Wasser an die Umgebung abgegeben werden um einen positiven Effekt zu erzielen. Doch woher kommt das Wasser? Es ist unmöglich, dass die Luftfeuchtigkeit ohne regelmässige Zugabe von Wasser zu verbessern. Also gibt es keinerlei positiven Einfluss auf das Raumklima weil stabilisierte Pflanzen kein Wasser an die Umgebung abgeben können, dass sich nicht zuvor schon, der Umgebung entzogen haben.

Wenn es zu feucht ist:

Nehmen wir mal an, die Feuchte wäre ein Problem. Es ist zu feucht im Raum. Aber auch in diesem Fall sind stabilisierte Pflanzen bzw. Moose nutzlos. Denn in einem solchen Fall, könnten stabilisierte Pflanzen ja gar nicht eingesetzt werden, da sie bereits bei einer Luftfeuchtigkeit von 60% probleme bekommen.

Bedenke man, dass 60% Luftfeuchte ein gutes, angenehmes und ideales Klima darstellt.

Luft reinigend?

Die Luft reinigenden Eigenschaften einer stabilisierten Pflanze beschränken sich darauf, dass solche Pflanzen extreme Staubfänger sind. Aktiv wird die Luft überhaupt nicht gereinigt. Weder wird Feinstaub gebunden oder eine Luftumwälzung provoziert, noch existiert irgend ein Gasaustausch, der die Luft von Giftstoffen befreit. Sie verstauben einfach zusehens und müssen regelmässig abgestaubt werden. Wie es eben ist mit «toten «Dingen».

Nicht zu vergessen, der chemische Geruch der meisten stabilisierten Moosen, was auch nicht sonderlich zu einer guten Luftqualität beiträgt.

Ausserdem tendieren stabilisierte Pflanzen dazu, die Raumluft aus zu trocknen. So steigt der Staubanteil in der Luft und Giftstoffe können sich leichter verbreiten.

Mehr zu diesem Thema gibt es im Beitrag «Bessere Luftqualität durch Pflanzen«. Einfach unten auf den Knopf drücken.

Verbessert das Raumklima?

Eine stabilisierte Pflanze verbessert das Raumklima nicht. Dafür müsste sie einen Gasaustausch mit der Umgebung vornehmen, was sie nicht kann, da sie ja tot ist. Ein anderer wichtiger Aspekt für das Raumklima ist die Transpiration. Der Vorgang bei dem Wasser an der Blattoberfläche verdampft. Nur so können Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Thermik im Raum beeinfusst werden. Allerdings braucht es dafür einen Stoffwechsel und das haben stabilisierte Pflanzen und Moose nicht. Das bisschen Regulierung, die durch das Salz an oder in der Pflanze provoziert wird reicht bei weitem nicht aus, um einen spürbaren Effekt zu erzielen. Ausserdem hat es keinen Einfluss auf die Thermik und die Temperatur im Raum. Die stabilisierten Pflanzen können für das Raumklima sogar schädlich sein, da das Glycerin die Luft austrocknen kann. Eine stabilisierte Pflanze leistet keinen nennenswerten Beitrag zum Raumklima. Klimatechnisch sollte der Anspruch an solche Pflanzen nicht höher sein als bei einem Teppich oder Sofa.

Um mehr über den Einfluss von lebenden Pflanzen auf das Raumklima zu erfahren, einfach hier drücken.

Echte Pflanzen?

Wie echt ist eine Pflanze, wenn 80-95 % der Pflanze aus einem Stoff besten der da nicht hingehört. Wenn nur noch die Hülle übrig ist, wieviel Pflanze steckt da noch drin?

Echte Pflanzen sind echte Lebewesen die viel mehr leisten als hübsch zu sein.

Es gibt sogar Pflanzen mit Persönlichkeit.

Es ist jedem selbst überlassen, ob eine echte Pflanze, lebendig, naturbelassen oder nur eine echte Hülle sein muss.

Für mich sind es keine echten Pflanzen, dafür fehlt mir so ziemlich alles was ich an Pflanzen liebe. Sie gedeihen nicht, überraschen dich nicht, sie duften auch nicht oder Blühen. Es gibt viele Aspekte die Für mich zu einer echten Pflanze dazugehören.

Wenn eine Pflanze keinen natürlichen Lebenszyklus hat, nicht Teil der Natur ist und keine natürlichen Eigenschaften oder Verhalten aufweisst (bis auf die Optik). Was zeichnet diese Pflanze, dann noch als Pflanze aus.

Fazit

Stabilisierte Pflanzen sind keine Alternatinv zu lebenden Pflanzen.

Ausser der Optik haben sie keine Gemeinsamkeiten mit lebenden Pflanzen.

  • stabilisierte Deko – Mooswände und Deko-Pflanzenwände sind tot!
  • Sie wachsen nicht und benötgen keine Pflege
  • Sie haben  keinen Einfluss auf das Raumklima!
  • Können die Luftqualität nicht verbessern aber sehr wohl verschlechtern.

Die Inhaltsstoffe der Pflanzen sind nicht delariert (Glycerin und Farbstoffe)

Die Einsatzmöglichkeiten dieser stabilisierten Pflanzen sehr Eingeschränkt.

Wasserkontakt und hohe Luftfeuchtigkeit müssen vermieden werden da sonst die Konservierung gestört wird und die Pflanze anfangen kann zu faulen oder auszutrocknen.

Ausserdem löst sich mit Wasser die Farbe aus den Pflanzen und kann abfärben.

Eine stabilisierte Deko-Mooswand ist weder Nachhaltig noch ein Beitrag zur Natur oder den Menschen

Es ist nur Deko !!

und wird deshalb auch nie eine Alternative zu lebenden Pflanzen darstellen, die mit der Umgebung  interagieren und sie aktiv positiv beeinflussen. Pflanzen sind ein Teil unseres Ökosystems, wichtig für jedes Lebewesen. Eine stabilisierte Deko-Mooswand allerdings, ist ein reines Luxusgut.